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5. Schreibhandwerk: Dialoge und Dialogsprache in Fantasy-Romanen

1. Schreibe zielstrebige Dialoge

Dialoge sollen weder langweilig noch langatmig sein. Dein Fantasy-Roman soll vorankommen. Also führe Dialoge zielstrebig. Überlege, wo das Gespräch hinführen soll, und führe es dahin. Deine Dialoge sollten "natürlich" klingen, aber nicht natürlich chaotisch. Meide auch das andere Extrem, also Bürokratendeutsch.

2. Schreibe Dialoge, die den Charakter deiner Fantasy- Figuren unterstreichen

In Fantasy-Romanen können Autoren bei Dialogen ganz spezielle Fehler machen. Wenn die Figuren deines Fantasy- Romans diesen Dialog führen:

„Hi, wie geht’s?“ „Ganz okay, und dir?“ „Auch ganz gut. Ähm, wie viel Uhr haben wir jetzt?“ „Keine Ahnung, ich schätz mal so um 8 Uhr.“

... dann fühlt sich der Leser nicht in einer düsteren Fantasy- Schule für schwarze Magier, sondern auf einem modernen Schulhof.

3. Lass deine Fantasy-Figuren über Themen reden, die ihnen passen

Dass der obige Dialog nach Schulhof-Dialog klingt, liegt auch an den Gesprächsthemen (Thema sind Stimmung und Uhrzeit). Wenn du obigen Dialog in einen Fantasy-Roman einbaust, frage dich:

Dürfen deine Fantasy-Figuren überhaupt locker über ihre Gefühle sprechen? Oder ist das tabu? Und kennt man in deiner Fantasy-Welt Uhren? Ist das ein passendes Smalltalk- Thema? Oder sollten deine Fantasy-Figuren über die Ernte und die Götter reden?

Auch auf den Charakter kommt es an: Passt Smalltalk zum Charakter deiner Figuren? Sind das Quasselstrippen oder Mundfaule, die nur über das wirklich Wichtige reden? Oder sollten sie schweigsam sein und sich ohne Worte verstehen?

4. Lass deine Fantasy-Figuren in einer Sprache sprechen, die zum Charakter passt

Die Sprache im obigen Dialog ist typisch modern. Worte und Satzbau. Sagt man in deiner Fantasy-Welt wirklich „Hallo“? Oder eher „Guten Tag“? Oder „Sei gegrüßt?“ Solche Feinheiten entscheiden, ob deine Fantasy-Welt sich wirklich nach einer Fantasy-Welt anfühlt oder nur nach einer Welt, wo der Autor "Fantasy" draufschreibt, ohne dass Fantasy im Roman drin ist.

Dieselben Fragen sollte der Autor sich beim "Wie geht's?" stellen. Passt zur Fantasy-Figur nicht besser „Wie geht es dir?“ (weniger flapsig) Oder: „Was macht Ihre Gesundheit?" (distanzierter)

Auch die Antwort auf die Frage muss nicht „Gut, und dir?“ heißen. Die Fantasy-Figur kann auch „angenehm“, „vorzüglich“ oder „wunderbar“ sagen (klingt z. B. erwachsener bzw. formeller).

Vielleicht passt es auch besser zu deiner Fantasy-Figur, wenn sie nicht einsilbig und locker antwortet, sondern ernst und ausführlich.

5. Wähle Dialog-Strukturen, die zu deinen Fantasy- Figuren passen

Auf ein "Wie geht's" muss eine Fantasy-Figur nicht sofort die Gegenfrage stellen ("Und dir?"). Überlege, ob diese Dialog- Struktur in deiner Fantasy-Welt üblich ist. Auch Dialog- Strukturen sind nur kulturelle Muster und nichts Universelles.

6. Wähle keine Floskeln aus den falschen Epochen und den falschen Ländern

Zu moderne Dialoge sind nur ein Fehler in Fantasy-Romanen. Man kann Fantasy-Figuren auch in der Sprache einer falschen Epoche sprechen lassen. Wenn deine Fantasy-Figuren Urwald- Völker sind, sollten sie den Stammeshäuptling nicht siezen und mit „Euer Majestät“ anreden.

7. Vorsicht bei leichtem Bürokratendeutsch

Viele Autoren verfallen bei Fantasy-Romanen in leichtes Bürokratendeutsch. Dann reden die Fantasy-Figuren bäurischer Herkunft über „den relativ hohen Regenguss“ und die „soliden Ernteerträge“, die sie als „besonders positiv definieren“.

Das ist Bürokratendeutsch, das vielen nicht auffällt, da es Teil ihrer Alltagssprache ist.

Aber der Bauer eurer Fantasy-Welt, der nie mit Literatur, Medien und Wissenschaft in Berührung gekommen ist, wird vielmehr von „starkem Regen“ und „guter Ernte“ reden, die er „ganz gut findet“.

Andere Autoren wiederum legen Politikern Flapsigkeiten wie den Schulmädchendialog in den Mund. Zu Politikern und Wissenschaftlern in Fantasy-Welten passen Fachsprache und Standesdünkel. - Wobei du Fantasy-Bauern auch nobel und Fantasy-Politiker auch flapsig reden lassen kannst. Dein Fantasy-Roman sollte dem Leser nur eine gute Begründung liefern.

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